León nach Santiago de Compostela 3

In der Ferne ist das Fußballstadion und das Kulturzentrum zu sehen, welches eigenartig in Wellen konstruiert wurde, sieht spannend aus. Santiago de Compostela ist die Hauptstadt Galiciens und hat rund 96.000 Einwohner. Sie ist Universitätsstadt und natürlich Wallfahrtsort, unser und aller anderen Ziel einer langen Pilgerreise. Nun ja, für einige jedenfalls. Die meisten fangen wohl in Sarria an und gehen die letzten 120 km, damit sie die Compostela bekommen. Es heißt, dass es sich bei den Spaniern gut in den Lebensläufen bei Bewerbungen macht, wenn man nach Santiago gelaufen ist. Auch gehen viele Schulklassen den Weg von Sarria aus in die Stadt, es ist hier in Spanien weit verbreitet den Camino zu gehen. Nun und in Resteuropa und dann auch der ganzen Welt ist es auch nicht wenig verbreitet gell? Santiago de Compostela gehört neben Rom und Jerusalem zum bedeutendsten Wallfahrtsort der Christenheit. 1985 wurde die Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es gibt eine schöne und sehr gut erhaltene Altstadt mit vielen Bars und Restaurants und natürlich Souvenirläden wohin das Auge auch schaut. Alles hat immer zwei Seiten, auf der einen gibt der Tourismus viel Geld in die Kassen, auf der anderen haben es die Einheimischen hier nicht leicht, zu viele Menschen, Probleme Wohnungen zu finden, weil alles in Pensionen, Albergues und Hotels umgemünzt wird. Naja und teurer ist es dann natürlich auch noch als anderswo. Ich kann mir diesen Spagat als nicht leicht vorstellen. Wie dem auch sei, wir biegen ums Eck und da sehen wir schon den einen Turm der Kathedrale, ich bin total aufgeregt. Thomas leitet uns durch die Straßen, er kennt sich mittlerweile ja bestens aus. Wir anderen sind alle das erste Mal hier.

Plötzlich ist laute Musik zu hören, Trommeln und Dudelsack. Eine Truppe in Trachten kommt aus einer Gasse an uns vorbeigelaufen, überhaupt sieht man hier viele in Trachten, die Frauen in langen Röcken, bunten Tüchern und Hauben, die Männer mit Westen und halbhohen Hosen. Toll sieht das aus, die Bambule geht nun also los! Ich finde das gehört auch zu Santiago und so stören mich die vielen Menschen nicht. Ein bunter Haufen quer durch die ganze Welt geht Richtung Kathedrale, dazwischen viele Touristen, die Einheimischen in Trachten, Musik, klasse! Wir kommen an einen Platz mit dem schönen Mosteiro de San Martiño Pinario, einem Kloster vorbei, welches sich hinter der Kathedrale befindet. Es war seinerzeit ein benediktinisches Kloster und das zweitgrößte der Stadt. Heute beherbergt es die Universitätsschule. Gegenüber ist die Nordfassade der Kathedrale zu erkennen. 

Es wird ruhiger, wir gehen weiter. Nun ist wieder Dudelsackmusik ist zu hören, sie ist melancholisch. Wir gehen zusammen durch das Tor, das zum Praza de Obradoiro, dem Kathedralenplatz führt. Rechts eine Bettlerin, links der Dudelsackspieler, wir schreiten durch das Tor und kommen auf den hellen großen Platz, auf dem sich viele glückliche Menschen befinden.

Alle haben ein Lächeln im Gesicht, alle sind emotional, happy, dankbar, glücklich, liegen sich in den Armen, machen Fotos voneinander, was für eine schöne Atmosphäre. Und dann drehe ich mich um und sehe die wunderschöne große helle Kathedrale, die hoch hinauf in den blauen Himmel ragt. Mein Herz hüpft, ich bin da, ich habe es tatsächlich geschafft!!!

Der Rest der Truppe trifft auf Bekannte, sie liegen sich in den Armen. Ich treffe auf die eine Französin, die ich in der veganen Herberge El Beso traf, wir umarmen uns alle und haben alle ein Lächeln auf dem Gesicht, machen Fotos, es ist einfach nur klasse. Ich stehe da so und mir kommen die Tränen vor Rührung, ich bin da, ich bin wirklich da!!

Die Kathedrale ist die Kathedralkirche des Erzbistums Santiago de Compostela. Sie steht über einer Grabstätte, die dem Apostel Jakobus (des Älteren, ein Jünger Jesu) zugeschrieben wird. Er soll hier begraben liegen. Viele verschiedene Versionen sind da vorhanden, letztendlich weiß das keiner so genau. Jakobus wird ja auch Maurentöter genannt, das kann ich mir ehrlich als ein Jünger Jesu so gar nicht vorstellen. Dass er nach Spanien kam um zu missionieren aber schon. Nun, wir wissen es nicht, aber letztendlich pilgern alle zu seinem Grab, welches in der Krypta der Kathedrale zu bewundern ist. Der Kathedralbau begann 1075. Der große Platz ist aus Steinen gepflastert, in der Front die Kathedrale, daneben das Museum, links davon ein ehemaliges Pilgerhospital, wo ehemals verletzte und kranke Pilger beherbergt wurden, heute ein 5-Sterne Hotel, gegenüber das Rathaus von Santiago, welches nicht minder prachtvoll aussieht, aber gerade renoviert wird. Die Kathedrale wurde zum Jakobusjahr 2021 komplett renoviert und erstrahlt jetzt in hellen prachtvollen Glanz. Thomas meinte, dass die 2019 ganz traurig aussah, da war er richtig enttäuscht gewesen. Aber das ist vorbei!

Wir machen uns nun auf zum Pilgerbüro, Thomas leitet uns den Weg runter. Bernd ist schon in seiner Herberge angekommen, sie heißt "KM 0", ja Kilometer 0, wir sind da! Toll! Es ist 12 Uhr, nun fängt gerade der Pilgergottesdienst an, was für ein Glück für uns, denn es ist wirklich nichts los im Pilgerbüro. Wir sind ja schon registriert und können durchgehen, bekommen eine Nummer. Es ist wie beim Amt, wir warten, bis wir aufgerufen werden, das dauert gerade mal 10 Minuten, toll. Der Herr hinterm Counter fragt mich wo ich gestartet bin. Ach ja, vor acht Jahren bin ich in Deutschland in Lüneburg gestartet. Ob ich denn die Pilgerpässe alle dabei habe? Nee, die habe ich nun nicht alle mitgenommen. Nun dann kann er mir das auch nicht von Lüneburg aus ausstellen, aber ich habe noch Saint Jean Pied de Port in meinem Credencial mit dabei, somit bekomme ich meine Compostela, welche auf Lateinisch verfasst ist und wo ich nicht Maika sondern Mariam heiße, von Saint Jean Pied de Port nach Santiago ausgestellt. Stolz nehme ich sie an mich und lasse mir noch eine Rolle als Behältnis geben. 

Nun stehen wir alle draußen vorm KM-0-Stein und freuen uns, halten Stolz unsere Compostelas in die Kamera. Da können wir aber auch wirklich stolz sein. Wir haben alle Hunger und machen uns auf in die Ess-Straße, Thomas weiß Bescheid. Auf dem Weg dahin treffe ich draußen an einem Tisch sitzend Olaf und Steffen aus Bayern, die ich das erste Mal in Astorga am Platz traf, das ist ja schön. Wir begrüßen uns und schnacken etwas. Sie werden morgen wieder heim fahren und nicht weitergehen. Ich wünsche ihnen eine gute Heimreise. Und wieder kommt uns eine Folkloregruppe mit Dudelsack-und Trommelmusik entgegen. Ich finde das alles großartig. Polizei ist auch zugegen, denn von der anderen Seite kommt eine Demo, es geht wohl um die Problematik der Inflationskrise, das kennen wir ja auch. Der Ukrainekrieg hat so einiges in der Welt durcheinander gebracht. Man ist hier was los. Wir finden einen schönen Platz draußen, unweit spielt ein Akkordeonspieler, und setzen uns an einen großen Tisch. Peter, ein anderer Deutscher, der meistens alleine still vor sich hin pilgert, wird mit an den Tisch gewunken und auch Andreas, den wir ja in Palas de Rei trafen, kommt ums Eck, wie schön. Für mich gibt es eine schöne Empanada, lecker, und ein tolles Bier für uns alle, das haben wir uns redlich verdient. Was für ein tolles Gefühl, jetzt hier mit allen  zu sitzen, die tolle Stadt, das tolle Wetter, Musik im Hintergrund, ich bin happy. Als wir fertig sind brechen wir alle zu unseren unterschiedlichen Unterkünften auf. Martina tanzt noch mit zur Musik des Akkordeonspielers: „What’s going on“ von den 4 Non Blondes. 

And so I wake in the morning

And I step outside

And I take a deep breath and I get real high

And I scream from the top of my lungs

What′s going on?

And I say, hey yeah yeah-eh-eh, hey yeah yeah

I said hey, what's going on?

 

Mein Hotel ist 500 Meter entfernt. Ich laufe am Franziskanerkloster und deren Kirche mit tollem Stein-Jesus-Kreuz vorbei, an dem ich Halt mache und bete. Dann geht es mächtig den Berg hoch, okay, das hätte jetzt nicht sein müssen, aber die Sicht von oben ist eine schöne. Ich finde in einer kleinen ruhigen Straße mein ebenfalls kleines Hotel mit der für Santiago typischen Bauweise. Viele Häuser haben verglaste weiße Balkone mit vielen Fenstern, das sieht sehr urtümlich aus und ist auch urtümlich zu bedienen, wie ich später feststelle. 

Der Herr an der Rezeption ist ein sehr netter und kann gut englisch. Mein Rucksack steht schon in der Ecke, das ist immer ein gutes Gefühl. Im Zimmer angekommen im dritten Stock, Gott sei dank mit Fahrstuhl, freue ich mich total, es ist echt süß und der Blick in die Altstadtgasse ist schön. Der Glasbalkon mit steinernem Boden ist toll, aber ich bekomme die Fenster nicht auf. Oh man, irgendwas ist immer. Ich gehe also noch mal zu dem Herrn runter, der mir dann die, ich sage mal, englische Art und Weise des Fensteröffnens, nämlich mit viel Kraft das Teil hochschieben und oben Festmachen, erklärt und vorführt. Okay, das ist nicht so einfach und mit Vorsicht zu genießen, geht aber. Frische Luft strömt herein. Ich dusche mich erst mal, freue mich tierisch über Föhn und Handtücher und liege nun happy auf meinem Bett. Das ist ein guter Ort um zu bleiben, zwei Nächte werden es sein, bevor es zum nächsten 0-km-Stein geht, ans Ende der Welt. Wir wollen uns nachher um 18 Uhr vor der Kathedrale treffen, um was essen zu gehen, da habe ich noch etwas Zeit. 

Ich gehe nochmal runter zu meinem Hotel-Typ und frage ihn, ob er denn wüste wo ich eine Jacke oder ähnliches kaufen könnte. Er lacht mich an und meint, nee also heute ist alles geschlossen, heute ist Fiesta. Was ist denn nun schon wieder für eine Fiesta? Ich krieg ne Krise. Morgen ist doch erst Himmelfahrt. Nee heute ist Tag der galicischen Sprache. Okay, was ist das denn jetzt schon wieder? Der Tag der Galicischen Sprache (Día das Letras Galegas) ist ein weltlicher Feiertag in Galicien. Er wurde 1963 eingeführt und seit 1991 ist es der 17. Mai, also heute. Grmph! Und morgen ist Himmelfahrt: Ascensión. Vielleicht geht da noch was mit einkaufen, aber er ist sich da nicht sicher. Okay, das war’s dann wohl mit Jacke, dann kann ich nur hoffen, dass es weiterhin so warm wie heute bleibt. Aber es hat ja auch was Gutes, die ganzen Einheimischen mit Trachten, die Musik, die ganzen Feste sind nur wegen dieses Tages hier. Galicier aus nah und fern kommen nach Santiago um zu feiern. Naja, und dann kann man das ganze natürlich noch bis Sonntag verlängern. Auf dem Parque da Alameda ist ein Volksfest mit Riesenrad und allem drum und dran aufgebaut. Ja und morgen soll es vor der Kathedrale ein Rock-Konzert geben. Auch hinter der Kathedrale ist eine Bühne aufgebaut mit viel Musik, Halligalli auf allen Ebenen. Ich find’s toll. An die 4000 Ortsfeste soll es jedes Jahr in Galicien geben. Oh oh, na das kann ja noch was werden.

Rick, der Texaner aus Ponferrada und Portomarín schreibt eine Whats app. Er ist natürlich schon da, gestern gekommen, hat mächtig Knieschmerzen, was mich nicht wundert, denn er ist komplett fast 40 km hier runter durchgewandert. Er will sich mit mir auf ein Bier treffen. Morgen geht es mit Steve und Linda weiter Richtung Porto den Camino Portugués entlang an der Küste. Ich mache mich auf und schlender durch die hübsche Altstadt, lass alles auf mich wirken. Ich stehe nochmals vor der großen Kathedrale vor einem tiefblauen Himmel, immer noch kommen viele Pilger herein, nun sind auch die Radfahrer zugegen, volle Action.

Rick und ich treffen uns hier auf dem Platz und fallen uns um die Arme, freuen uns beide hier angekommen zu sein.

„Isn’t it just great?“ „Yes!!!“

Wir setzen uns unweit ins Außencafé des Schickimicki-Hotels, erst mit etwas Gewurschtel, da wir einen Schattenplatz suchen, mittlerweile ist es echt heiß geworden. Aber dann haben wir einen und trinken ein nettes Bier, haben ein paar mini Rationes, heißt Oliven und Chips, auf dem Tisch und erzählen uns vom Erlebten. Und das alles vor einem tollen Ausblick, ist schon eine tolle Location: Vor uns die Kathedrale, Dudelsackmusik im Hintergrund, hinter uns kann man die kleine Kirche San Frutuoso und die Gassen der Stadt sehen und viele, viele Leute beobachten. Der anfänglich etwas grantige Kellner ist jetzt zu Späßen aufgelegt, das ist doch schön. Das Klo ist im Nobelpalast selbst, edel edel, sage ich da nur. Ein sich mittig befindlicher schicker Innenhof, drinnen Sofas und edle Möbel. Nun, wer’s braucht, kostet sicher eine Menge hier zu wohnen. Das Klo ist aber wie alle anderen auch, einfach nur Klo. Rick hat vergeblich heute versucht eine geöffnete Apotheke zu finden, da er Schmerzmittel für sein Knie braucht, nix. Nicht mal eine Apotheke? Oh oh, ich biete ihm meine Ibuprofen an, denn ich habe noch welche übrig, aber er lehnt sie dankend ab, er wird schon was finden, nun denn. Wir verabschieden uns gegen 18 Uhr, ich wünsche ihm einen buen camino für morgen.

So treffe ich nun die anderen vor der Kathedrale. Wir gehen in die Ess-Meile und suchen da so rum. Klar sind wir an einem Tag wie diesen nicht alleine unterwegs. Alles ist etwas planlos, so sind wir ja auch nicht wenige. Wir landen in einer Tapasbar und müssen an zwei verschiedenen Tischen sitzen, so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir wollen hier nicht bleiben, aber der erste Hunger muss gestillt werden und so suchen wir uns mit Hilfe von Google Translater was Feines raus, die ganzen verschiedenen Tapasnamen kann man nun wirklich nicht drauf haben. Aber mir ist es gut gelungen, ich bestelle was mit queso de cabra con miel, Ziegenkäse mit Honig, das ist immer lecker. Es gibt natürlich Patatas bravas (Röstkartoffeln), Crocettas mit jamón (Kroketten mit Schinken gefüllt), Mejillones (Miesmuscheln) und ein paar Vieiras, Jakobsmuscheln. Und wer Bock hat: Pulpo gallego, nun, hat aber keiner Bock. Wir essen uns so durch. Ich hatte meinen Hotelier ja gefragt, wo man hier essen gehen kann, teile es den anderen mit und so übernehme ich jetzt mal die Führung, Google maps leitet uns kreuz und quer durch die Altstadt, durch teilweise abenteuerliche Gässchen, über Treppchen und um Ecken. „Du weiß aber schon wo es lang geht?“ „Klar“, Maika hat alles im Griff, hoffe ich. Aber ich leite uns akkurat zu den Restaurants, wobei die meisten geschlossen haben, nun, Fiesta oder einfach erst ab 20 Uhr. Wir landen draußen unter Bäumen an einem Platz. Zum Glück habe ich meine Pelze dabei, denn wenn die Sonne weg ist wird’s ja bekanntlich frisch. Es gibt Burger für uns alle, und diese werden immer mit Patatas fritas gereicht, dazu Bier und Wein. Arne, der Schweizer, den ich ich Barbadelo kennengelernt habe, ist mit von der Partie, den haben wir zwischendurch aufgegabelt. So haben wir noch einen langen lustigen Abend, bevor wir dann alle wieder in unsere Albergues und Hotels aufbrechen. Ich laufe mit Bernd über den Kathedralenplatz, gegenüber am Rathaus ist Live-Musik zu hören. Wir schauen uns das mal an. Da spielt die Straßenband Tuna, die hier sehr bekannt sind. Nett aussehende Herren in Roben spielen Dudelsack, Gitarre und Kontrabass, das ist großartig. Ich tanze in der Menschenmenge mit, Bernd geht mir irgendwann verloren. Irgendwann mache ich mich auch auf den Weg, es ist schon 22 Uhr durch, ich bin müde. 

Die Kathedrale ist nun wunderbar beleuchtet, der Platz fast menschenleer, toll sieht das aus. Im Hintergrund sind noch die Geräusche des Volksfestes im Park zu hören und ein buntbeleuchtetes Riesenrad ist zu sehen. Ich gehe durch die heimelig orange beleuchteten Gassen der Stadt und stehe alsbald vor meinem Hotel. Was für ein Tag, wow, war das alles Hammer!

Erschöpft sinke ich in mein Bett, schaue auf mein Handy, ein Anruf meiner Mutter, eine Whats app mit traurigem Smiley, oh Gott, was ist passiert? Ich sehe mich schon morgen im Flugzeug nach Hause sitzen, weil meinem Vater etwas passiert ist, mein Herz schlägt schneller als ich die Nachricht auf der Mailbox abhöre. Ich hatte vergessen mich zu melden, hatte vorhin aber Bilder in den Status gepackt, das hatte sie wiederum übersehen. Panik auf allen Seiten, na und als sie vorhin anrief stand ich in der Meute mit der Tuna-Band, habe also nichts gehört. Oh man! Alles hat sich wieder beruhigt und wir konnten dann doch beide schlafen gehen. Was für eine Aufregung. Jetzt ist aber gut. Buenas noches, gute Nacht.  

 

18.5.23 

Ein Tag in Santiago de Compostela

Heute ist mal ausschlafen angesagt. Ich stehe erst um 8 Uhr auf und mache mich so langsam auf mir was zum Frühstücken zu besorgen, hier im Hotel gibt es nichts. Aber erst gehe ich mal in die Kathedrale, da ist vielleicht noch nicht so viel los, und schaue sie mir an. Die barocke Frontfassade am großen Obradoiro Platz ist sicher der meistfotografierte Part der Kathedrale. Schaut man genau hin, kann man hoch oben den Herrn Jakobus mit seinem Pilgerstab erkennen. 

Durch das Südtor geht es rein, das muss man erst mal suchen. Durch das Haupttor kommen wohl nur zahlende Gäste, das ist ja sehr speziell, finde ich. Hier auf der Südseite befindet sich ein weiterer Turm mit der Turmuhr. Leider höre ich überhaupt nicht die Glocken der Kathedrale läuten, warum auch immer, aber wenn es läutet, dann immer irgendeine andere Kirche. Hier ist auch die Heilige Pforte zugegen, die aber jetzt geschlossen ist, sie wird nur im Heiligen Jahr geöffnet. Das Heilige Jahr findet in Santiago de Compostela dann statt, wenn der 25. Juli, der Tag des Heiligen Jakobus, auf einen Sonntag fällt und das ist dann ein galizischer Nationalfeiertag. Das ist ja nun nicht der Fall. Das war 2021 im Coronajahr, da lief nicht viel. So hatte ja der Papst das Heilige Jahr auf 2022 verlängert. Es heißt, wer durch diese Pforte geht, dem sind alle Sünden auf ewig vergeben. Nun ja. 

Ich gehe daneben hinein und schaue mich um. Ein hohes beeindruckendes Kathedralendach erwartet mich. Eigentlich ist gar nicht so viel Kirchengestühl zugegen, da werden nachher aber nicht viele einen Platz bekommen. Viele sitzen auch schon in den Reihen. Ich bekomme erst später mit, dass jetzt der erste Gottesdienst startet. Aha! Ich gehe erst mal runter in die Krypta, welche sich unter dem Hauptaltar befindet, stehe hier auch ganz alleine. Ein silberner Sarg, in dem die Gebeine des Jakobus liegen sollen ist aufgestellt. Die andere Treppe, die zur Santiagofigur führt, welche man früher und auch ganz neu seit Mitte Juni umarmen darf, ist geschlossen, in der Coronazeit war es verboten gewesen und momentan ist man noch am diskutieren, ob man das wieder erlaubt. Es geht in einem Gang um den Altarbereich herum, an den Seiten sind einige Seitenaltäre zu finden. In einigen gibt es die Pilger-Seelsorge in sämtlichen Sprachen, das finde ich ja toll. Es sind ja doch auch viele unterwegs, die viel zu verarbeiten haben, deren Leben vielleicht aus den Fugen geraten ist, die nicht wissen wie es weitergehen soll, die krank sind oder in Trauer. Ich finde das eine tolle Idee. Auch kann man in seiner Sprache die Beichte ablegen, schön. 

Ich treffe in den Bankreihen auf Monika und Walter und setze mich dazu. Ups, Gottesdienst, hat die liebe Maika gar nicht mitbekommen. Wir verstehen natürlich so gut wie nichts. Ganz katholisch stehen wir permanent auf und setzen uns wieder hin, wie das eben so üblich ist. Dann wird das Abendmahl gefeiert, wir gehen nach vorne und nehmen die Oblate entgegen, ich gehe mit. Wunderbar! Aber der Hammer kommt ja dann, damit haben wir gar nicht gerechnet. Fünf Herren in schicken roten Gewändern nähern sich dem Botafumeiro. Das ist der große Weihrauchkessel, der mitunter geschwenkt wird, eigentlich nur in der Pilgermesse am Freitag, aber jetzt wohl eben auch. Es heißt, dass  man sich das auch erkaufen kann mit 300 Euro. Wenn sich einige Pilger zusammentun, dann kann sich das lohnen, ist schon eigenartig. Nun, es wird aus allem Geld gemacht. Ob jetzt hier jemand bezahlt hat oder ob es an der Fiesta liegt, ich weiß es nicht. Sie zünden jedenfalls den Kessel an und wenig später ziehen sie ihn mit scheinbar großer Kraftanstrengung qualmend in die Höhe. Der Botafumeiro soll 54 Kilo wiegen, das ist schon eine Zahl, er schwingt in einem großen Radius von 65 Metern quer durch das ganze Kirchenschiff und verbreitet einen wohlriechenden Weihrauchduft. Dazu erklingt ein gregorianischer Gesang. Wahnsinn! Im Mittelalter soll man das wohl eingeführt haben, da der krasse Geruch oder Gestank der Pilger damit überdeckt werden sollte. Nun, heute duften die Pilger gut oder zumindest stinken sie nicht, jedenfalls solange sie nicht die Schuhe ausziehen :-) Die Rucksäcke müssen auch draußen bleiben, man kann sie wohl nebenan wegsperren. Der Botafumeiro schwingt durch die Luft und zischt vor sich hin. Es ist wirklich sehr emotional, wie schön, dass ich das jetzt sehen darf. Ich habe ein Lächeln im Gesicht, welches sich alsbald aber wieder verzieht, als der Gottesdienst beendet ist. Walter und Monika umarmen sich und unterhalten sich wenig später mit einem dazugekommenen Pilger und drehen mir den Rücken zu. Ich steh hier so und scheine nicht mehr zu existieren. Nach einer Weile doof rum stehen drehe ich mich einfach um und gehe. Das ist jetzt kein schönes Gefühl. Manchmal fühle ich mich nicht so dazugehörig. Wir haben schöne Momente gehabt, ja, aber im Moment ist's nicht schön. Ich kann mich kaum beruhigen und breche in Tränen aus, verziehe mich in die letzte Reihe des Seitenschiffs, welches nun wieder für alle geöffnet ist. Oh man!

Es ist wunderschön, ein vergoldeter Altar ist zu sehen, die große an den Seiten angebrachte Orgel, das Sonnenlicht was durch die Ostfassadenfenster scheint, viele Engel in Gold, bunte Säulen links und rechts, toll. Ich beruhige mich und verfalle in ein Gebet, danach geht es mir besser. 

Ich gehe aus der Kathedrale raus ins Sonnenlicht und treffe auf Bernd, der mir ein Café empfiehlt für das Frühstück. Wir quatschen ein wenig, nun ist wieder gut. Ist schon der Hammer, wie mich das gerade umgehauen hat, aber da kommen Altgeschichten ums Eck, das ist mir schon klar, darüber kann ich mal nachdenken. Egal, im Café nehme ich, nun wieder ruhiger geworden, meine beiden Klassiker zu mir: Napolitan und Café con leche. Ich werde heute meinen Santiago-Tag alleine verbringen, mal sehen ob man sich nachher zum Essen trifft. Frohgemut gehe ich rüber zum Alameda-Park. Hier ist nicht nur der Rummel, der gerade noch nicht aktiv ist, sondern es gibt eine tolle Aussicht auf die Kathedrale, das lasse ich mir nicht entgehen. Und? Toll. Hier kann man gut die Kathedrale im Gesamten sehen und das mit Farnbaum-und Springbrunnen-Ambiente. 

Danach schau ich mal in der Shoppingstraße, aber mein Hotelier hatte recht, es ist auch heute an Himmelfahrt alles zu. Das einzige was auf hat sind die Souvenirläden in der Altstadt, na und alles was mit Essen zu tun hat. Okay, dann wird das mit ner warmen Klamotte nichts. Ich durchstreife einfach mal die schönen Altstadtgassen. Mittlerweile hat es sich gefüllt. Tische und Stühle stehen vor den Cafés, immer wieder ist von irgendwoher Musik zu hören und die hübschen Häuser mit den weißen Balkonerkern sind überall zugegen. 

Auch dem ein oder anderen Souvenirladen statte ich mal einen Besuch ab und kaufe mir zwei kleine Armbänder. Ist schon der Hammer was es hier alles gibt, Pilgergedöns in allen Varianten. Auch haben sie hier Pilgerstäbe, wo ich mir denke, wer braucht das jetzt noch? Wir sind doch alle angekommen. Nun, wer weiß. Mini-Kathedralen aus Speckstein und Kilometersteine in sämtlichen Größen, gefolgt von Jakobusmännchen, Kacheln, Kühlschrankstecker und natürlich Tassen ohne Ende. Eine habe ich auch zu Hause, die habe ich mir aber schon in Saint Jean Pied de Port vorletztes Jahr geholt. Und natürlich gibt es Schlüsselanhänger und Shirts mit sämtlichen Pilgermotiven. Ja ja, da kann man shoppen bis zum abwinken. Nun, oder es auch sein lassen.

Ja und man mag es kaum für möglich halten, aber da hat ein Asienladen auf. Wie geil ist das denn? Denen ist doch Himmelfahrt und Sprachentag egal. Ich finde auch tatsächlich eine tolle und günstige Fließjacke. Hammer! Superglücklich komme ich aus dem Laden. Nun ist alles paletti, Atlantiksturm und Frostattacken können kommen, die liebe Maika ist für alles gewappnet. Mittags gehe ich nochmal rüber zur Kathedrale, es heißt, dass da Schlangen vor dem Eingang stehen sollen, Pilger die eben den Pilgergottesdienst am Mittag besuchen wollen. Ich komme am Platz an, aber da ist keiner, hmm. Ich gehe einfach mal rein und schnalle es wieder nicht so richtig, denn die Messe ist nicht um 12.30 Uhr, wie ich dachte, sondern um 12 und alle sind schon drinnen. Es ist megavoll und ich bin tatsächlich eine der letzten, die überhaupt noch reingekommen sind. Ich stelle mich einfach hinten hin und höre mir den Gottesdienst an. Jetzt wird tatsächlich in mehreren Sprachen gesprochen. Auch wird darüber gesprochen von wo die Pilger alle herkommen, den weiten Weg auf sich genommen haben, um zum Grab des Apostels Jakobus (des Älteren) zu kommen. Ich sitze wenig später neben einen Pilger auf dem Sims der großen Steinsäule gleich neben dem Lautsprecher, was wirklich toll ist, denn somit bekommt man alles gut mit. Ich sitze hier so und verfalle in ein eigenes Gebet. Mir kommen viele Gedanken, mein Pilgern, mein Ankommen, das letzte Jahr mit dem Schlaganfall meines Vaters und der ganze dann folgende Horror. Es ist alles sehr emotional und ich breche in Tränen aus. Ups! Da kommt aber viel hoch hier so auf dem Säulensims sitzend. Ich weine und weine und kann mich kaum beruhigen. Im Hintergrund singen Frauen gregorianische Lieder, alles sehr emotional. Nun regt sich was in der Menge. Ich schaue auf, was ist los? Ich stehe auf und schaue nach vorne, da sind sie wieder, die fünf rot gekleideten Männer und machen den Botafumeiro fertig. Ich soll den tatsächlich nochmal schwingen sehen, wie hammer ist das denn? 

Zweimal zufällig in die Gottesdienste reingepurzelt und dann das, toll. Er wird wieder hoch in die Luft geschwungen und da ich nun hinten stehe kommt er direkt auf mich zu, ich höre die Schwingungsgeräusche, es rauscht an uns vorbei, ein wunderbarer Weihrauchduft hüllt uns ein. Wow, das ist ja noch toller als heute früh. Überhaupt lohnt es sich wirklich den Pilgergottesdienst mitzumachen, denn da geht es um die Pilger und deren Weg und das in verschiedenen Sprachen, das ist schon toll. Ich gehe total erleichtert und mit offenen Herzen nach draußen, irgendwas ist mit mir passiert, ich schwebe fast über den großen Platz und einfach durch die Gassen und fühle mich frei und unabhängig. Ich bin hier und ich bin ich und ganz da, alles andere ist mir egal. Ich setze mich kurzerhand in die Sonne in eine Bar und bestelle mir Pommes und ein schönes Bier, der Magen knurrt. 

Nebenan setzen sich zwei Frauen hin, wir kommen ins Gespräch. Sie sind gerade vom Camino Portugués gekommen und wollen erst mal was essen bevor sie ins Pilgerbüro gehen. Die eine beklagt übelste Blasen, oh je, nicht gut. Sie hatten die ganze Zeit Gegenwind gehabt und waren davon ziemlich genervt. Oh ja, das kann ich mir vorstellen, den Nordost-Wind hatten wir ja im Rücken oder seitlich gehabt, als Gegenwind hätte mich das auch total genervt. Wir erzählen von unseren Caminos. Wenig später verabschiede ich mich und mache mich auf zum Hotel und ruhe mich ein bissel aus, sitze auf meinen schönen Balkonsims auf dem Stuhl und beobachte die Leute von oben und schreibe allen meinen Expilgern, dass ich nun tatsächlich auch in Santiago angekommen bin. Und? Alle schreiben mir zurück und gratulieren. Hartmut aus der Schweiz vom Weg nach Genf, Bettina, mit der ich bis nach Grenoble zusammen gelaufen bin, Herma und Karl von der Via Podiensis, Monique, mit der ich den letzten Part nach Figeac gegangen bin, Karin und Michelle, die ich in Lectoure verabschiedete, Bruno und Pierre mit denen ich den tollen Armagnac-Abend bei Larressingle verbrachte, natürlich Elisabeth, mit der ich nach Saint Jean Pied de Port ging, Martina, Sabine und Verena, Andreas, Inken, Matthias, Joachim, Bev und Dee von meiner letzten Tour nach León und meinen diesjährigen Pilgerbekanntschaften Claudia, mit der ich den schönen Abend in León verbrachte, Carmen und Steffen, die ich im Schutz vor dem Regen am Cruz de Ferro traf, Maynard, mit dem ich nach Molinaseca ging und einen netten Abend in Camponaraya verbrachte, Helmut, den ich in der Kälte der Alto de Poio traf, Chloe, mit der ich nach Triacastela gelaufen bin, Irena, die ich durch meine Website kennenlernte und die gerade auf dem Jakobsweg nach Ulm unterwegs ist und Marianne, die ich ehemals auf der Via Scandinavica auf dem Weg nach Lauenburg an der schönen Elbe traf. Wie schön, wie großartig! So bin ich jetzt also auch da. Auch bekommt meine Orthopädin, die wirklich alles mit mir versuchte, um mich wieder fit zu bekommen, eine Mail mit meinem Freufoto vor der Kathedrale und ein dickes Danke für alles. Sie hat mir am nächsten Tag auch gleich zurückgeschrieben und sich gefreut. Ist ja auch mal gut, wenn ein Arzt eine Rückmeldung bekommt. Am Nachmittag schlendere ich nochmal durch die Stadt und die engen Gassen. Auch jetzt kommen mir große Kolonnen von Musikern in Trachten entgegen. Also das ist schon auch schön jetzt hier so in der Fiestazeit angekommen zu sein, das muss ich jetzt mal sagen. Na und das tolle Wetter tut sein übriges dazu. 

Ich lausche nochmal dem Dudelsackspieler im Gang zum Plaza und überlege mir nun wie es mit Essen ausschaut. Ich bekomme kurzerhand eine Whats app von Walter wie denn die Lage so wäre. Nun, vieles ist zu reservieren, findet erst spät statt. Sowas wie gestern, langes Rumirren und Hunger haben, dazu habe ich keine Lust und mache mich wieder auf in die Stadt, finde kurzerhand einen Italiener und frage, ob wir hier essen wollen, wie die Lage mit den anderen so ist? Ich bekomme keine Antwort und entscheide kurzerhand mich alleine reinzusetzen, den das Restaurant füllt sich und ich sehe alle Fälle davon schwimmen. Der Italiener ist wirklich prima, nett in der Altstadt, windgeschützt unter einem Dach, aber draußen. Ich bestelle schon mal ein schönes Bier und suche mir eine Pizza aus, da kommt Antwort von Walter, dass sie dann auch dahin kommen würden und wenig später steht er neben mir. Wir krallen uns den letzten großen Tisch, bevor die anderen auch eintreffen, außer Monika, die etwas planlos durch Santiago läuft, da sie kein Geld mehr auf dem Handy hat und somit kein Internet. Tische werden gerückt und nun sitzen wir alle zusammen, das ist doch auch schön. Ich bekomme schon mal meine Pizza und fange an zu essen. Die anderen bestellen fleißig, wir sollten ein schönes Essen haben. Monika kommt dann doch, von mir am Telefon hierher geleitet, ums Eck und ist sehr erleichtert. Das ist ja wirklich auch der Hammer, das wäre ja ein Grund für einen Schreianfall meinerseits, wenn ich kein Kontingent mehr hätte und der Anbieter ewig braucht um mir dieses zur Verfügung zu stellen. Morgen wird sie ja abreisen und ist schon sehr besorgt, ob sie denn den Bus findet und so. Ja wir sind schon ganz schön abhängig von unseren Handys geworden, ist aber auch eine tolle Sache. Ohne mein Handy wäre vieles enorm erschwert, alleine das Buchen von Unterkünften, Bussen und später vom Flug, oder das Suchen nach einem Restaurant oder einer Apotheke oder was auch immer. Geschweige denn von Wegvarianten finden, das ist ja für mich auch immer eine wichtige Sache, jedenfalls hier auf dem Camino Francés gewesen. Wir haben einen tollen Abend zusammen und der Frust aus dem Morgengottesdienst ist vergessen, das war schon was. Wir gehen gemeinsam zum Hauptplatz vor der Kathedrale, eine große Bühne ist aufgebaut und eine Band ist am proben und spielt tolle Musik.

Wie geil, ich fange an über den großen Kathedralenplatz zu tanzen und fühle mich unendlich frei und unabhängig. Da kenne ich ja nichts. Die letzten Sonnenstrahlen tauchen den Platz in ein schönes warmes Gelb. Die anderen stehen an der warmen Kathedralenmauer gelehnt, denn es wird wieder frisch. Ich habe nun meine tolle asiatische Fließjacke, mir kann da nichts mehr passieren. Leider hören sie auf zu proben und fangen erst sehr spät um 22.30 Uhr mit dem Konzert an, das ist uns dann doch zu spät und so trinken wir noch einen Absacker unten in der Bar. Dann ist es Zeit für die Verabschiedung. Wir umarmen uns alle, Sandra fängt an zu weinen, es wird sehr emotional. Nun ist der Camino vorbei, sie werden alle nach Hause fliegen morgen, außer Walter und ich. Ich bin gerade so happy, dass ich morgen meinen Camino fortsetzen werde zum Ende der Welt, das ist echt klasse, gut dass ich mich so entschieden habe.

Ich gehe durch meine Gassen zurück ins Hotel, es ist schon dunkel geworden, die Sachen müssen noch gepackt werden. Auch auf dem Weg nach Fisterra gibt es einen Rucksack-Transport, ist natürlich wieder ein anderer Herr, der dafür zuständig ist. Ich verbringe noch auf meinem Bett schreibend und leise Musik hörend, bevor ich in einen guten Schlaf falle. Ich bin schon ganz aufgeregt morgen wieder auf dem Weg zu sein. Das Wetter soll toll werden, war also eine gute Entscheidung. Und das ich die letzten 90 Kilometer nun zu Fuß und nicht mit dem Bus zurücklege, das ist doppelt toll. Hach ja, alles toll, deine Elli!

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